Abel steh auf!  

Geschichten und Lieder über Krieg und Frieden

Drei Frauen, drei Künstlerinnen, treffen sich um zu debattieren, um sich auszutauschen, um gemeinsam zu lesen, zu singen und sich den grossen philosophischen Fragen unserer Zeit zu widmen.

Der Roman «Die Waffen nieder» von Bertha von Suttner gibt den Anstoss für einen literarischen Liederabend. Nie wieder Krieg! Was für hehre Worte. Was für ein Versprechen!

Was macht der Krieg mit den Opfern? Mit den Tätern? Warum Krieg? Ist der Mensch ein gewalttätiges Wesen? Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? Was bedeutet es, wenn Diktatoren friedliche, demokratische Länder überfallen? Müssen auch pazifistische Kräfte umdenken und lernen, ihre Freiheit wieder mit kriegerischen Mitteln zu verteidigen?

«Abel steh auf!» Ist eine Collage aus szenischer Lesung, Dialogen, Arien, Gedichten und satirischen Texten. Atmosphärisch dicht, poetisch, traurig, lustvoll, lustig und aufmüpfig zuversichtlich. Mit weiblicher Sicht rücken Sopranistin Jardena Flückiger, Pianistin Judit Polgar und Kabarettistin Betty Dieterle dem Wahnsinn Krieg auf die Pelle.

Mit Texten von: Bertha von Suttner, Carolin Emcke, Erich Kästner, Bert Brecht, Hilde Domin. Und Musik von: Hanns Eisler, Robert Schumann, Gustav Mahler, Benjamin Britten, Maurice Ravel, Alban Berg


16. Januar 2025 20 Uhr
Theater STOK, Zürich

17. Januar 2025 20 Uhr
Theater STOK, Zürich

18. Januar 2025 20 Uhr
Theater STOK, Zürich

19. Januar 2025 18 Uhr
Theater STOK, Zürich

 Patronat: Frau Christine Schraner Burgener 
«Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin»


Die Welt ist in Aufruhr. Zahlreiche Kriege, Krisenherde und der Klimawandel lassen uns Menschen nicht sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Ein Gefühl der Ohnmacht schleicht sich ein, was können wir all dem Wahnsinn der da tobt, entgegensetzen? Wie können wir dem etwas entgegenhalten oder gar etwas verändern? Demonstrieren für den Frieden? Die Waffen nieder skandieren? Was bedeutet es für die Friedensbewegung, wenn Diktatoren friedliche, demokratische Länder überfallen? Müssen auch pazifistische Kräfte umdenken und lernen, ihre Freiheit wieder mit kriegerischen Mitteln zu verteidigen?

Drei Frauen, drei Künstlerinnen, treffen sich regelmässig um zu debattieren, um sich auszutauschen, um gemeinsam zu lesen und sich den grossen philosophischen Fragen zu widmen. Daraus entsteht ein Programm, entstehen Texte, werden Lieder entwickelt.

Was passiert mit den Frauen im Krieg. Werden ihre emanzipatorischen Wünsche und Errungenschaften durch gewalttätige Auseinandersetzungen zurückgesetzt? Bringt der Krieg eine Gesellschaft voran oder wirft er sie zurück?

Was passiert zwischen Mann und Frau im Krieg? Wie verändern sich die Menschen? Wäre ich bereit, meine Heimat zu verteidigen? Was bedeutet Heimat? 

Der wunderbare und visionäre Roman von Bertha von Suttner «Die Waffen nieder» gab den Anstoss, dass wir uns detaillierter mit dem Thema Krieg und Frieden befassen wollten. Dass wir Texte lasen und lesen wollen, in denen sich Täter und Opfer zu Worte melden, und uns erklären, was Krieg bedeutet und was er mit uns Menschen macht. Dass wir auf die Suche gehen nach Liedern, die die Atmosphäre des Todes und des Unterganges klingen lassen.

Und vielleicht ist es das kleine Bisschen, das wir tun können, mit dem was wir am besten können, singen, spielen, performen, sprechen, lesen, dass wir Bewusstsein schaffen, was Gewalt für Konsequenzen hat, für alle Beteiligten und eine Vision oder Hoffnung kreieren, dass wir Menschen doch eigentlich zu etwas Besserem/Höherem fähig wären, als zu zerstören und zu töten. 

Uns Frauen wird im Kriege die Rolle der Daheimgebliebenen, des Opfers, der Vergewaltigten und derjenigen, die am Schluss die Wunden der Versehrten pflegt und die Zerstörung wieder aufräumt, zugedacht. Wir haben keine Lust auf diese Zuordnungen, wir möchten aktiv dazu beitragen, dass kein Mensch mehr unter Kriegsfolgen zu leiden hat. Illusion?

Anhand von ausgewählten Texten von Bertha von Suttner, Carolin Emcke, Hilde Domin, Hannah Ahrendt und eigenen Statements behandeln die drei Frauen das Thema Krieg von verschiedenen Standpunkten aus.

Der Abend versteht sich als Collage aus szenischer Lesung, Dialogen, Arien, Gedichten und satirischen Texten. Atmosphärisch dicht, klug gebaut und aus weiblicher Sicht rücken Betty Dieterle, Jardena Flückiger und Judit Polgar dem Krieg auf die Pelle.

Der Abend ist in vier Teile gegliedert, die einen klaren dramatischen und dramaturgischen Bogen spannen.

Das musikalische Konzept besteht aus Arien und Liedern, die das Thema Krieg behandeln und reicht vom Barock bis hin zur Neuzeit. Wir bewegen uns hauptsächlich in der klassischen und zeitgenössischen Klassik. Es kann sich natürlich aber auch, wenn es passt, der Song «WAR, what is it good for» von Edwin Starr einschleichen. Auch sind wir bemüht, uns auf die Suche nach Komponistinnen zu begeben, und die zum Tönen zu bringen.

«Abel steh auf» wird eine feine, leise, sehr musikalische und auch aufmüpfige Produktion von drei Frauen, die sich fragen, wann wird die Menschheit erwachsen und lernt mit Vernunft zu handeln.